Es ist eine Mischung aus intellektuellem Interesse und dem Wunsch, eine gänzlich unbekannte Kultur kennenzulernen, weswegen die meisten Menschen eine Sprachreise nach China unternehmen. Der Sprachaufenthalt unterscheidet sich dabei sehr stark von dem in anderen Sprachen, weil die ersten Monate vom Lernen der Zeichen geprägt sind und das Einhören in das Mandarin recht lange dauert. Dennoch ist China auch aus touristischen Gründen interessant für eine Sprachreise, und die Kombination von Ausflügen und dieser gänzlich fremden Kultur macht hier den Reiz aus.
Die Ostküste des Landes ist der am dichtesten besiedelte Teil und bietet mit vielen großen Städten wie Peking, Shanghai und Hongkong den Hauptanlaufpunkt für viele Touristen. Für deinen China Sprachurlaub ist diese Gegend am besten geeignet, denn hier haben sich nicht nur viele Sprachschulen niedergelassen, es gibt auch in der Umgebung viel zu entdecken und das Klima ist, je nach Jahreszeit, sehr angenehm.
Eine Sprachreise nach China ist nicht ganz günstig, aber jeden Cent wert. Die höchsten Posten bei deiner Reiseplanung machen der Flug und die Kursgebühren aus. Diese sind etwas höher, jedoch sind auch die Unterrichtsqualität und das Betreuungsverhältnis entsprechend sehr gut, insbesondere wenn man an den Kleingruppenunterricht denkt. Der Wechselkurs zur chinesisch Währung Rénmínbì (RMB) steht im Verhältnis zum Euro etwa 8:1. Das bedeutet, dass rund acht RMB einen Euro wert sind. Eventuelle Wechselkursschwankungen beeinflussen natürlich auch die finalen Kosten deiner Sprachreise nach China. Bei Linguland buchst du deinen Sprachkurs zum am Buchungstag aktuellen Kurs. Es lohnt sich also die Entwicklung der Währung ein wenig zu beobachten.
Im Gegensatz dazu ist der Lebensunterhalt in China recht günstig. Lebensmittel, Kleidung und Waren des täglichen Bedarfs kosten für gewöhnlich maximal halb so viel wie in Deutschland. Auswärts essen zu gehen lohnt sich, trotz der eventuell ungewohnt niedrigen Lebensmittelpreise, noch mehr als selber zu kochen. Internationale Importartikel sind allerdings mindestens so teuer wie in deren Herkunftsländern, teilweise kosten sie in China noch deutlich mehr. Für die öffentlichen Verkehrsmittel zahlt man umgerechnet Centbeträge - Bus und Bahn fahren ist also um einiges günstiger als in Europa.
Wichtig zu wissen: Mit einer Visa-Karte kannst du an den meisten Geldautomaten Bargeld in der Höhe von bis zu 500 Euro pro Tag abheben. An Automaten der Bank of China kannst du auch eine EC-Karte nutzen. Viele Geldautomaten sprechen nebenbei auch Englisch, was dir die Bargeldbeschaffung bestimmt erleichtern wird. Auf Traveler-Cheques solltest du allerdings nach Möglichkeit verzichten. Denn auch die kannst du nur in Filialen der Bank of China und nur zu bestimmen Zeiten einlösen. Im Übrigen ist es teurer, Geld vor Ort umzutauschen als es direkt am Geldautomaten abzuheben.
Für eine Sprachreise nach China solltest du optimalerweise einen längeren Zeitraum einplanen. Als Anfänger der Sprache sowieso, da es eine Weile braucht, bist du ausreichend mit den neuen Lauten und der Schrift vertraut bist. Aber auch wenn du schon einmal Kurse in deinem Herkunftsland besucht hast, dauert es wahrscheinlich ein bisschen, bist du dich an das Chinesische im echten Leben gewöhnt hast. Vier bis sechs Wochen oder länger sind also ideal, um einen Sprachurlaub in China wirklich auskosten zu können und neben dem Chinesisch-Unterricht auch noch genügend Zeit zu haben, die quirligen Metropolen und die wunderbaren Kulturschätze des Landes kennenzulernen – zumindest einen kleinen Teil davon, denn bei seiner Größe reicht eine einzige Sprachreise bei weitem nicht aus, um China in seiner Gänze zu erleben.
Wenn du einen Direktflug in eine der chinesischen Metropolen erschwischst, dauert dieser etwa zehn bis zwölf Stunden. Flüge mit Zwischenstopps dauern teilweise erheblich länger, sind aber oft günstiger zu bekommen als Direktflüge. Wenn du also etwas mehr Zeit mitbringst, kannst du beim Flug durchaus ein Schnäppchen machen. Wer noch mehr Zeit und etwas Abenteuerlust mitbringt, für den gibt es noch eine besondere Art der Reise nach China: Die Transmandschurische Eisenbahn, ein Abzweig der Transsibirischen Eisenbahn. Diese startet in Moskau und bringt dich von dort aus in sechs Tagen nach Peking.
Die optimale Reisezeit für China allgemein festzulegen ist so gut wie unmöglich. Das Land der Mitte hat etwa die 27-fache Fläche von Deutschland und entsprechend mehr als eine Klimazone. Um den besten Zeitpunkt für deinen Aufenthalt in China zu finden, musst du also deine Zielregion im Speziellen betrachten.
Falls du dich, wie viele andere Chinesisch-Studenten auch, in Richtung Peking orientierst, empfiehlt sich eine Sprachreise in der Herbstzeit. Denn das Kontinentalklima in der Landeshauptstadt sorgt für wunderbar angenehme Herbstwochen zwischen heißen Sommern und strengen Wintern.
Die Sitten in China sind anders als in Europa, hier gibt es einige Verhaltensweisen, die du so von zu Hause aus nicht kennst. Die Lehrer in unseren Sprachschulen legen viel Wert darauf, dass du während deiner Sprachreise China nicht nur als Land, sondern vor allem als Kultur kennenlernst! Hier bekommst du also viel Hilfe dabei, die Bräuche und Traditionen des Landes zu verstehen. In China ist es sehr wichtig, das Gesicht zu bewahren, und zwar nicht nur das eigene, sondern auch das von jedem Gast. Auf kleinere Fehler wird man dich also nicht hinweisen. Sei höflich und zeige Interesse an deinen Mitmenschen, und man wird dir hier mit ebenso viel Interesse, aber auch mit viel Geduld, Freundlichkeit und auch nicht wenig Neugierde begegnen!
Einige Besonderheiten, die wichtig für den chinesischen Alltag sein können, möchten wir dir hier vorstellen:
Verhandlungskultur: Zu verhandeln ist in China völlig normal und gehört in vielen Bereichen des täglichen Lebens ganz selbstverständlich dazu. Insbesondere bei Touristen rufen Kaufleute und Händler oft erheblich höhere Preise auf. Denn viele Reisende sind an die Verhandlungskultur nicht gewöhnt. Bist du z.B. auf der Silk Street in Peking unterwegs und wirst fündig, nimm den Preis nicht so, wie er dir angeboten wird, sondern liefere ein Gegenangebot, das nicht zu hoch ist. Ein Fünftel des Ausgangspreises ist okay, der Händler wird dir wiederum ein Gegenangebot machen. Dieses so genannte Basarritual läuft so lange, bis ihr euch einig seid. Ähnlich wie in arabischen Staaten wird das Feilschen hier meist erwartet und gehört zum Einkauf dazu. Plane also etwas mehr Zeit zum Shoppen ein.
Auch bei Verhandlungen im Wirtschaftskontext ist das Verhandeln als Solches ein wichtiger Bestandteil guter Geschäftspartnerschaften. Chinesen gelten als harte, aber freundliche und faire Verhandlungspartner, die ihr Angebot selten als gesetzt ansehen. Auch ein Vertrag ist im chinesischen Verständnis ein eher flexibles Gebilde, das eher als Basis für weitere Entwicklungen dient. So absolut und rechtsverbindlich wie in Europa ist er also bei Weitem nicht.
Trinkgeld: Trinkgelder für Angestellte in der Hotel- oder Gastronomiebranche, für Taxifahrer oder Friseure sind in vielen Ländern, vor allem im Westen, üblich und erwünscht. Zum Teil werden sie als fester Bestandteil des Einkommens einkalkuliert und die entsprechenden Dienstleister haben ein geringeres Grundeinkommen. In China wird in der Regel jedoch kein Trinkgeld gegeben. Es kann dir passieren, dass der Obolus einfach nur freundlich abgelehnt wird. Für viele Chinesen gilt ein Trinkgeld jedoch als Beleidigung. Verzichte bei deiner Sprachreise nach China also besser darauf.
Körperkontakt: Ähnlich wie in Mittel- und Nordeuropa wird auch in China der Körperkontakt zu Fremden, zufällig in der Bahn oder bei neuen Bekanntschaften, eher vermieden. Kollegiales Auf-die-Schulter-Klopfen oder die beliebte Umarmung zur Begrüßung solltest du also so lange vermeiden, bis ein entsprechender Impuls von deinen chinesischen Bekannten kommt. Besteht jedoch ein freundschaftliches Verhältnis, wird Körperkontakt gesucht. Wenn du auf männliche Jugendliche triffst, die Händchen halten, heißt das in China noch lange nicht, dass sie ein Paar sind.
Kommunikation: In Deutschland spricht man gern aus, was man denkt. Dabei gelten manche Regionen noch als direkter in der Kommunikation als andere. In China jedoch wird vieles durch die Blume gesagt. Man bleibt sehr höflich dabei und stellt seine Wünsche, Interessen und Bedürfnisse eher subtil da. Daher musst du im Gespräch mit Chinesen auch zwischen den Zeilen lesen. Auch laute Betonungen sind eher unangemessen. Wenn ein Chinese Ja im Gespräch sagt, kann das auch heißen, dass deine Botschaft angekommen ist, muss aber nicht einer Zustimmung gleichbedeutend sein. Und auf ein entschiedenes Nein solltest du zugunsten von Vielleicht verzichten. Generell gilt, dass Gespräche sehr harmonisch ablaufen und dass sich dabei alle Beteiligten Wohlfühlen sollen.